Über uns

Leben im Landbau

  • Gründer und Leiter
  • Visionär
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  • Leuchtturmwärter

Johannes

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Laura

Mitarbeiter*innen
Praktikant*innen
Freiwillige
Solawista

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  • Alltagsretter*in
  • Gemeinschaffende

Unterstützer*innen

  • Charmeure
  • Mäusefänger
  • Blickfänge
  • Kinderattraktion
  • Eierlieferanten

Tiere

Ökologie, Ökonomie und Soziales in Balance

Wir sind ein vielfältiger, klein strukturierter Bauernhof. Der Boden ist unser wichtigstes Gut. Ihn wollen wir aufbauen und nähren. Synthetische Kunstdünger und Pflanzenschutzmittel brauchen wir nicht. Wir nutzen Methoden und Prinzipien der Agrarökologie, aus der Permakultur, der biologisch dynamischen Landwirtschaft, der Agroforstwirtschaft, des Holistic Management und des Whole Farm Planning. Außerdem experimentieren wir gern und probieren viel aus. Die Masse unseres Gemüses ziehen wir selbst. Wir wollen mehr als nachhaltig wirtschaften, denn das bedeutet, nur die Ressourcen eines Systems zu erhalten. Wir gehen noch einen Schritt weiter und versuchen Ressourcen aufzubauen. „Regenerative Landwirtschaft“ nennt man diese Art zu wirtschaften.

Zu unserem Konzept gehören neben dem Gemüsebau auch mehrjährige Kulturen, wie Bäume und Sträucher. Diese schließen in unserem Ökosystem eine Nische, erweitern den Nährstoffkreislauf und beeinflussten das Mikroklima auf optimale Weise. So bedienen wir uns verschiedener Mulchsysteme, bearbeiten unseren Boden möglichst Minimal und pflegen eine durchdachte Kompostwirtschaft.. Zusammen mit unserer Tierhaltung ergeben sich Synergieeffekte mit den mehrjährigen Strukturen, den Bäumen, aber auch den mehrjährigen Grünlandgesellschaften.

Wir sehen uns als Teil einer Wandelbewegung. Wir möchten zeigen, dass Landwirtschaft im 21. Jahrhundert nicht zwangsläufig von der Vorstellung von Profitmaximierung ohne Rücksicht auf die ökologischen Effekte geprägt sein muss. Wir streben es an, die Ökologie, das Soziale und die Ökonomie in Balance zu bringen. Nur so können wir eine Landwirtschaft betreiben, die auch die Generationen nach uns noch und lebendig sein lässt – das bedeutet für uns enkeltauglich.

Hintergründe

Der Anbau unseres Feingemüses kommt dem Konzept der Marktgärtnerei, auch als Market Gardening oder biointensiver Anbau bekannt, sehr nahe. Das ist eine Wirtschaftsweise, die ihren Ursprung in Frankreich des 18. Jahrhunderts hat. Dann ist sie in den USA und Kanada weiterentwickelt worden und kommt mittlerweile von dort wieder nach Europa zurück. Biointensiv bedeutet, dass durch die Optimierung verschiedener Anbaufaktoren viel Ertrag auf kleiner Fläche erwirtschaftet werden kann. Grundprinzipien dabei sind hocheffiziente Arbeitsabläufe und eine effektive Raumausnutzung und Bearbeitungstechnik. Handarbeit wird hierbei dem Maschineneinsatz oft bevorzugt, wodurch der Boden weniger verdichtet wird und auch der Einsatz fossiler Energie sinkt.  Der Einsatz von Kompost als Mulchmaterial dient bei uns vorrangig der Bodenbedeckung. So unterdrücken wir geschickt Beikräuter und ernähren dabei zeitgleich unser Bodenleben mit organischem Material. Unsere Beete sind sogenannte Dauerbeete. Das bedeutet, dass dort wo sie angelegt wurden, auch im nächsten Jahr keine Maschine fahren wird oder Menschen darauf laufen. Das fördert eine schnelle Regeneration der Bodenfruchtbarkeit. Außerdem haben alle Beete das selbe Ausmaß von 80 cm Breite und 20 m Länge. Das erleichtert uns die Arbeit mit Kulturschutznetzen, – vliesen und Beregnungstechnik.

Agroforstwirtschaft ist ein Landnutzungssystem, dass Landwirtschaft mit dem Anbau mehrjähriger Gehölzkulturen auf der selben Fläche verbindet. Inspiriert sind diese Systeme direkt von der Natur, in welcher Gehölze Bestandteil der natürlichen Sukzession ist und dem Ökosystem mehr Stabilität und Anpassungsfähigkeit verleiht. Für uns bieten Agroforstsysteme ein großes Potenzial. Als Produzent von Sauerstoff wirken Bäume als CO2 Speicher und so dem Klimawandel entgegen. Sie beeinflussen das Mikroklima – spenden Schatten und stoppen den Wind, wodurch sie auch der Erosion entgegenwirken. Das macht Bäume helfen den Nährstoffkreislauf zu schließen, indem sie mit ihrem tiefen Wurzelwerk Nährstoffe auf tiefen Schichten mittels des Laubabwurfs an die Oberfläche bringen.

Bäume sind darüber hinaus wichtiger Bestandteil bei der Haltung unserer Tiere. Nicht nur unsere Nutztiere profitieren von Gehölzstrukturen, sie sind ein wichtiger Aspekt beim lokalen Biotopverbund und bieten durch die Strukturvielfalt vielen Wildtieren einen Lebensraum. In Form von Obstbäumen liefern sie, als wäre das alles nicht schon genug, auch noch Lebensmittel.

Wir möchten unseren Hof zukünftig noch mehr mit Gehölzen strukturieren und so die Agroforstwirtschaft als zentralen Aspekt im Hof-Organismus integrieren.

Zentraler Bestandteil unserer Arbeit ist der Bodenaufbau. Denn nur ein gesunder, fruchtbarer Boden bringt gesunde Lebensmittel höchster Qualität hervor. Deshalb ist eines unserer erklärten Ziele Humus aufzubauen. Um das zu erreichen bedienen wir uns verschiedenster Techniken. Wir versuchen den Boden möglichst ganzjährig bewachsen zu halten. So sind die Beete innerhalb einer Saison mit verschiedenen Kulturen mehrfach besetzt. Wir arbeiten außerdem mit Zwischenfrüchten und Untersaaten. Weitere wichtige Bestandteile sind der Einsatz von Flächenrotte und die Kompost- sowie die Mulchwirtschaft. Wir streben eine ausgeglichene Nährstoffversorgung und -mobilisierung im Boden an, sodass es den Pflanzen an nichts fehlt. Zum Beispiel durch das Ausbringen von Komposttees können wir die Mikrobiologie im Boden positiv beeinflussten und ein stabiles Gefüge im Boden begünstigen. Den Maschineneinsatz versuchen wir möglichst gering zu halten.

Unsere fleißigsten Mitarbeiter sind die Regenwürmer und alle anderen Bodenlebewesen. Aber auch Bienen, Hummeln und Schmetterlinge fühlen sich bei uns wohl. Wir legen Blühsteifen und Schnittblumenbeete an – nicht nur fürs Auge, sondern vor allem für unseren kleinen Helfer im Garten. Für uns ist es selbstverständlich, nicht nur Nahrung für Menschen anzubauen, sondern gleichermaßen für unsere umgebende Fauna einen Lebensraum und ein Nahrungsangebot zu schaffen.

Unser Betrieb ist bewusst lediglich EU-Bio-zertifiziert und keinem Anbauverband angeschlossen. Denn vorrangig streben wir eine Zertifizierung durch unsere Abnehmer*innen an. Wir geben im Rahmen verschiedener Veranstaltungen die Möglichkeit, uns kennen zu lernen, wir erzählen gerne über unsere Arbeitsweise und freuen uns wenn Leute sich aktiv einbringen und wir so unser Wissen und unsere Erfahrungen weiter geben können und glauben, dass wir so mehr vermitteln können als über ein Siegel. Denn auch unsere eigenen Ansprüche gehen weit über die Biorichtlinien hinaus.

Wir versuchen in der Vermarktung unserer Erzeugnisse ausgetretene Pfade zu verlassen und setzen auf ein solidarisches Miteinander und den direkten Kontakt zum Verbraucher. Wir möchten die Menschen persönlich Kennenlernen für die wir jeden Tag auf dem Feld arbeiten. Andersherum sehen wir ein wachsendes Bewusstsein bei vielen Menschen für gesunde Lebensmittel und ein Interesse daran wo unser Essen überhaupt herkommt. Solidarische Landwirtschaft bietet uns genau das Konzept um dieser Thematik gerecht zu werden. Wir als Erzeuger haben durch die SoLawi eine hundertprozentige Vermarktungssicherheit bereits am Anfang des Jahres. Eine wahre Luxussituation in der Landwirtschaft. Die Verbraucher*innen legen durch unser solidarisches Finanzierungsmodell (Bieterrunde) ihren Beitrag, den sie monatlich zahlen selber fest. So gelangen auch einkommensschwache Menschen an unsere Produkte höchster Bioqualität. Lebensmittel verlieren ihren Preis und erhalten ihren Wert zurück.

Für uns geht es beim Konzept der regenerativen Landwirtschaft vor allem darum Ressourcen aufzubauen und nicht bloß zu erhalten. Es geht für uns also über die bloße Nachhaltigkeit hinaus. Mit den Methoden der Landnutzung versuchen wir nicht nur Humus aufzubauen und unsere Böden langfristig zu gesunden, sondern auch dem Klimawandel etwas entgegen zu setzen.

Wenn man so abgeschieden wohnt wie wir, dann ist es für uns das Schönste, wenn wir hier auf unserem Hof gemeinsam mit unseren Mitarbeitenden und gleichzeitig Freunden gemeinschaftlich zusammenleben. Dafür hat jede und jeder einen Rückzugsort, z.B. in Form eines eigenen Bauwagens. Im gemeinschaftlich genutzten Wohnküchenbereich darf es dann auch gesellig werden. In der Saison sitzen schonmal 10 Menschen, oder mehr an unserem Essenstisch. Im Winter wird es meist etwas ruhiger.

Presse

Wir freuen uns über das Interesse von Zeitungen, Radio und Fernsehen.